„EKG“-Trauringe

Aktualisiert (Mittwoch, den 23. Dezember 2009 um 15:20 Uhr) Geschrieben von: Administrator Mittwoch, den 07. Juli 2004 um 09:54 Uhr

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Seine neueste Erfindung widmet sich gleich in zweifacher Hinsicht der Herzensangelegenheit seiner Kunden:

Matthey fertigt Trauringe an, auf denen sich die Herzspannungskurven der Brautleute wiederfinden – landläufig als EKG bekannt (Elektrokardiogramm). „Ein aufwändiges Verfahren, aber eines, das wirklich zu Herzen geht“

Am Anfang steht die Untersuchung beim Arzt. Ein EKG ist völlig schmerzlos und wird im Nu in nahezu jeder Arztpraxis angefertigt. Liegt die Aufzeichnung des jeweiligen EKGs auf dem Papier vor, ist Lübbo Westdörp gefragt, mit dem Klaus Matthey vor einiger Zeit die Idee „EKG-Trauringe“ in die
Tat umgesetzt hat. Lübbo Westdörp, der Werkzeugmacher bei der Firma CW-Tec in Hage ist, zeichnet die jeweilige Herzspannungskurve mittels eines Computers nach und gibt diese Daten in eine Drahterodierungsmaschine ein – Maschinen, mit denen üblicherweise Metalle für den Werkzeugbau geschnitten werden. Der Schneideprozess findet unter Wasser statt. „Der Messingdraht arbeitet mit einer Genauigkeit
unter einem 100stel Millimeter“, so Westdörp. Doch bevor der Messingdraht mit dem nur 0,8 Millimeter dicken Goldplättchen in Berührung kommt und die individuellen Zacken in das edle Metall zieht, gilt es noch weitere Berechnungen anzustellen, so Klaus Matthey. „Wichtig ist, dass das jeweilige EKG zuvor auf die Damen- beziehungsweise Herrenringgröße umgerechnet wird. Schließlich muss der Verlauf der Herzspannungskurve am Ende zu einem Kreis, nämlich zum passenden Ring, zusammengefügt werden können.“ Das heißt für den Goldschmied: Viel Akribie für ein Unikat.